KCA-Jobcenter öffnet Bewerbungszentren für Allgemeinheit

Tipps zu Bewerbungen & kostenlose Bewerbungsfotos

Am 21. und 23. Juni 2022 öffnet das Kommunale Center für Arbeit (KCA) jeweils eines seiner vier regionalen Bewerbungszentren für die Öffentlichkeit. Diese Tage der offenen Tür finden im Rahmen der Aktionswoche der Kommunalen Jobcenter des Deutschen Landkreistages statt. „Mit dieser bundesweiten Kampagne treten Kommunale Jobcenter aus ganz Deutschland in den Bürgerdialog“, erläutert Beate Langhammer, Vorstandsvorsitzende des KCA. Sie lädt die Bürger*innen aus der Region herzlich ein, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.

  • Dienstag, 21. Juni 2022 von 9 bis 14 Uhr am Standort Hanau (Eugen-Kaiser-Str. 7, 63450 Hanau)
  • Donnerstag 23. Juni 2022 von 9 bis 14 Uhr am Standort Gelnhausen (Zum Wartturm 1, 63571 Gelnhausen)

Das KCA bietet an beiden Tagen fachkundige Beratung zu Bewerbungsstandards und -verfahren. Außerdem besteht die Möglichkeit, professionelle, digitale Bewerbungsfotos schießen zu lassen.

Um Wartezeiten zu vermeiden und den Ablauf besser planen zu können, bittet das KCA vorab um eine Anmeldung per E-Mail an kca.tekin@kca-mkk.de mit Angabe des Tages sowie der Uhrzeit des Besuchs. Selbstverständlich ist es auch möglich spontan und ohne Ankündigung an beiden Anlässen teilzunehmen.

Hintergrund

Das Jobcenter des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) ist als Tochter des Main-Kinzig-Kreises dafür verantwortlich, Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) zu gewähren. Ferner qualifiziert es Arbeitsuchende für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt und vermittelt diese in eine möglichst sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Auf Grundlage des Sozialgesetzbuchs II operieren die knapp 400 Mitarbeiter*innen an den Standorten Maintal, Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern. Im Unterschied zur Agentur für Arbeit, die als Bundesbehörde für Empfänger von Arbeitslosengeld I zuständig ist, agiert das KCA-Jobcenter in kommunaler Eigenverantwortung. Unser Partner ist dabei die ebenfalls kreiseigene Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (aQa), die als Träger im Auftrag des KCA-Jobcenters Maßnahmen durchführt.

Girls und Boys Day

Girls’Day und Boys’Day 2022 bei der aQa in Gründau

Durch die gemeinsame Aktion des Main-Kinzig-Kreises fanden sich auch in diesem Jahr wieder 4 Mädchen und 4 Jungen am 28. April 2022 zum Girls’Day und Boys’Day bei der aQa in Gründau ein. Nach einer gemeinsamen Begrüßung aller Teilnehmenden im Forum in Gelnhausen durch den Landrat Thorsten Stolz ging es gemeinsam mit den beiden Betreuen Frau Neu und Herrn Welsch aus der Jugendbetreuung nach Gründau.

Dort angekommen wurden die Jugendlichen erst einmal mit ihrer Arbeitskleidung für den Tag ausgestattet, bevor der Geschäftsführer der aQa, Herr Scherer, in einer Begrüßung die Aufgaben und Ziele der aQa kurz vorstellte. Hierbei hob er unter anderem hervor, welche tollen Möglichkeiten die Jugendlichen aufgrund der Vielfalt im Unternehmen hätten einen Einblick in die zukünftige Berufswelt zu erlangen.

Während die Jungs den folgenden Praxisabschnitt in der Textilwerkstatt verbrachten um den Beruf des Änderungsschneiders kennen zu lernen, verbrachten die Mädchen diesen in der Holzwerkstatt um dort einen Einblick in den Beruf der Tischlerin zu erhalten. Frau Rauen, Ausbilderin in der Textilwerkstatt, nähte hier gemeinsam mit den Teilnehmenden eine Handytasche und zeigte in einem Rundgang die abwechslungsreichen Tätigkeiten in diesem Berufszweig. Gleichzeitig werkelten die Mädchen gemeinsam mit Jochen Link, Ausbilder in der Holzwerkstatt, an Nistkästen für junge Vögel. Dabei ging er auch auf die unterschiedlichen Möbelstücke von Auszubildenden ein und das den Vorstellungen in diesem Bereich (fast) keine Grenzen gesetzt sind. Mit freudestrahlenden Gesichtern entstanden so nach und nach die einzelnen Werke der Jugendlichen.

Nach einem abschließenden Mittagessen mit den Teilnehmenden in der Kantine in Gründau konnte diese bei strahlendem Sonnenschein mit Ihren erarbeiteten Werken in den sonnigen Nachmittag verabschiedet werden.

Abschiedstränen, Freude und viel Applaus

Examensfeier des Modellkurses „Altenpflegehilfe in Teilzeit“ in Rodenbach

Main-Kinzig-Kreis. – Es war eine emotionale Feier, während der manche Träne über strahlende Gesichter floss und die Gäste reichlich Applaus spendeten: Zehn Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer haben kürzlich ihr Examen abgelegt und am selben Tag im Fortbildungsinstitut für Altenpflege in Rodenbach ihr Abschlusszeugnis erhalten. „Dies ist die erste Examensfeier seit drei Jahren. Endlich können wir wieder in etwas größerem Rahmen feiern“, freute sich Monika Bernd, Institutsleiterin des Geschäftsbereichs Ausbildung der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ). Hinter den zehn Auszubildenden liegen 18 Monate Ausbildung in Teilzeit und nicht zuletzt eine dreiteilige Prüfung. Sie besteht aus einem praktischen Teil in der jeweiligen Altenpflegeeinrichtung des Main-Kinzig-Kreises, einer zweistündigen schriftlichen Prüfung und einer mündlichen Prüfung in den Fächern Pflege und Rechtskunde. Monika Bernd lobte die Absolventinnen und Absolventen für deren großes Durchhaltevermögen und gratulierte zur bestandenen Prüfung. Die Alten- und Pflegezentren (APZ) bezeichnete die Institutsleiterin dabei als „große Gewinnerin“: „Mehr als die Hälfte der Kursteilnehmenden werden von uns übernommen. Das ist ganz großartig. Einige von ihnen planen sogar, die Ausbildung als Pflegefachkraft anzuschließen. Damit erwerben sie sich weitere wichtige Qualifikationen und weiteres Fachwissen.“ Monika Bernd dankte Lehrerin Ljiljana Mihajlovic, allen Lehrkräften des Teams, den Fachdozentinnen und Fachdozenten sowie der Praxisanleitung: „Was in der Schule gelernt wird, müssen Auszubildende in der Praxis umsetzen. Dafür brauchen sie Anleitung und dafür brauchen sie jemanden, dem sie Fragen stellen können und der oder die diese Fragen mit Geduld und Verständnis beantwortet.“ All das sei in den Alten- und Pflegezentren gegeben. Die Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) habe als Kooperationspartnerin ebenso gute Unterstützung geleistet wie das Kommunale Center für Arbeit.

Auch Hans-Jürgen Scherer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung, gratulierte zur bestandenen Prüfung. Zu Beginn der Ausbildung Mitte Oktober 2020 habe die Klasse aus 27 Schülerinnen und Schülern bestanden. Die Corona-Pandemie und der aus ihr resultierende Distanzunterricht hätten die Schulzeit für die Schülerinnen und Schüler nicht gerade leicht gemacht. Hans-Jürgen Scherer wörtlich: „Die Auszubildenden haben Herausragendes geleistet. Das gute Zusammenspiel aller Beteiligten – auch der IT-Fachleute des APZ – hat geholfen, die Unwägbarkeiten und Herausforderungen zu überwinden. Allen Absolventinnen und Absolventen, auch jenen, die einen Teil der Prüfung wiederholen werden, gebührt höchster Respekt.“ Direkt an die jungen Menschen gewandt sagte er: „Nun sind Sie alle in der Praxis gefragt: als Menschen, als Kontaktpersonen, als Fachkräfte.“

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler gratuliert den staatlich geprüften Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfern ebenfalls: „Wer im Pflegebereich arbeitet, kümmert sich um das Wohlergehen anderer Menschen. Dafür braucht es nicht nur Pflegewissen, sondern auch Empathie und Menschlichkeit. Für die neue Aufgabe wünsche ich alles Gute, viel Erfolg und eine große Portion Begeisterung.“

Glückwünsche überbrachten auch Monika Zimpel, Geschäftsbereichsleiterin Personalmanagement der APZ, und Tobias Jäger für den Betriebsrat. Die frisch Examinierten ergriffen die Gelegenheit ihrer Lehrerin Ljiljana Mihajlovic und all jenen, die sie anderthalb Jahre lang begleitet haben, kleine Geschenke zu überreichen: „Danke für die Chance auf eine Ausbildung“, sagte Tina Jäger sichtlich bewegt und fuhr fort: „Wir sind gewachsen und selbstbewusster geworden.“

Anschließend überreichte Monika Bernd die Abschlusszeugnisse an Hayat Ahmed (Maintal), Sabrina Atek (Hanau), Anastasia Beshiri (Maintal), Jana Böhm-Guntrum (Gelnhausen), Rachida Bourasshoub (Linsengericht), Zayn Farlow (Hammersbach), Manuela Frank (Wächtersbach), Tina Jäger (Maintal), Onur Kocal (Hanau) und Adiam Rezene-Belay (Erlensee).

Nachruf Erich Pipa

„Es muss uns gelingen, Arbeitslosen und hilfebedürftigen Menschen möglichst schnell einen Arbeitsplatz zu besorgen!“

Dieser Kernsatz gehört seit Mitte der 90er Jahre zum Leitbild einer aktiven Arbeitsmarktpolitik im Main-Kinzig-Kreis. Im Zuge dieser Entwicklung kam es bereits im Jahre 1996 auf Initiative des damaligen Sozialdezernenten und späteren Landrates Erich Pipa unter dem Arbeitstitel „Neue Wege in der Sozialpolitik“ zu einer arbeitsmarktpolitischen und richtungsweisenden Reform auf kommunaler Ebene. Und damit hatte auch das damalige Berufsbildungszentrum BBZ des Main-Kinzig-Kreises eine neue und erfolgversprechende Zweckbestimmung. Erich Pipa erkannte bundesweit als einer der ersten Kommunalpolitiker die Möglichkeit einer aktiven Sozialpolitik durch das Prinzip des „Förderns und Forderns“. Er scheute sich nicht vor der kommunalen Verantwortung, denn wer kannte die regionalen Besonderheiten und Bedürfnisse des Arbeitsmarktes besser als die Verantwortlichen und Mitarbeitenden vor Ort. Erich Pipa war ein Wegbereiter für die erfolgreiche Durchsetzung der Forderung, dass die Betreuung, Qualifikation und Vermittlung langzeitarbeitsloser Menschen in die Verantwortung der Kommunen gehöre.

Die heutigen Strukturen mit dem „Kommunalen Center für Arbeit“ als „Anstalt des öffentlichen Rechts“ (KCA) und dem gemeinnützigen Bildungsträger für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (aQa) gehen auf die Vision und die aktive Gestaltung Erich Pipas zurück.  Ca. 30.000 Menschen im Main-Kinzig-Kreis werden jährlich durch KCA bzw. aQa erfolgreich begleitet.

Mit großer Trauer und Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tode unseres Gründervaters, Sozialdezernenten und Landrates a.D. aufgenommen. Vorstand und Geschäftsführung nebst den Mitarbeitendenvertretungen von KCA und aQa werden Erich Pipa ein ehrendes Andenken bewahren.