Ein Symbol für Hoffnung – und Verletzlichkeit
Kunstprojekt „N.U.R. Fisch?“ der kreiseigenen AQA feiert Premiere am Hafenfest
Main-Kinzig-Kreis. – In wenigen Tagen feiert der Hanauer Hafen sein 100-jähriges Bestehen. Teil des Fests am Samstag, 29. Juni, bildet ein Kunstwerk, das als Gemeinschaftsprojekt der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) entstanden sind drei einheimische Fische (Hecht, Karpfen, Barsch), bestückt mit recyceltem Material. „Der Fisch hat einen großen Symbolwert in unserer Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der Verschmutzung der Meere steht er für die Verletzlichkeit von Natur und Umwelt“, erklärte AQA-Geschäftsführerin Helmtrud Abs. Ein Ziel im Leitbild der AQA sei zudem mit dem chinesischen Sprichwort bildlich untermauert: „Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern!“ Diese Metapher, so Abs, sowie das anstehende 100-jährige Jubiläum des Hanauer Hafens als erste Ausstellungsmöglichkeit seien zur Grundidee geworden, den Fisch in ein Objekt einzubinden. Unter dem Motto „N.U.R. Fisch?“ – wobei die Abkürzung für „Natur, Umwelt, Recycling“ steht – ist daraus nun ein Kunstwerk geworden, angestoßen und unterstützt durch den Hanauer Künstler Klaus-Jürgen Guth und die Dozentin Sylvia Demmin-Gugler vom „Grimm‘s Jobcafé“ in Hanau.
Die Besucherinnen und Besucher des Hanauer Jobcafés waren an der Entstehung des Werkes ebenfalls maßgeblich beteiligt. Sie entwickelten die Ursprungsidee weiter. Mit den in der AQA etablierten Werkstätten, der Tischlerei und der Metallwerkstatt, konnten zudem Auszubildende in dieses Projekt einbezogen werden. Diese fertigten das Grundgerüst der Skulptur. Nach einem AQA-internen Aufruf, entsprechendes Recylingmaterial zu sammeln, sortierte, reinigte und bereitete das Jobcafé-Team in Hanau das Material für die Verarbeitung vor. In der Metallwerkstatt wurden die Teile der Skulptur mit den Recyclingmaterialen verarbeitet. Die Müttergruppe des Jobcafés knüpfte darüber hinaus aus unterschiedlichen Arten des gesammelten Stoffes ein großes Netz zusammen.
„In der ganzen Entwicklungs- und Bauphase hat man gesehen, wo die AQA auch Stärken hat, nämlich in der guten, schnellen Zusammenarbeit zwischen allen Stellen und Bereichen“, lobte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der kreiseigenen Gesellschaft ist. Das bekräftigte Geschäftsführerin Helmtrud Abs: „Am Hafen-Jubiläum und auch an den weiteren Standorten, wo wir das Projekt ausstellen, wollen wir Interaktionen erreichen. So wie das Kunstwerk entstanden ist, so soll es auch weiterentwickelt werden. Jeder Interessierte kann seine Spuren hinterlassen“, sagte Helmtrud Abs.
Wer die Skulptur besichtigt, kann zum einen selbst Hand anlegen und einen Fisch mit Recylingmaterial bestücken. Dazu werden Hammer und Nägel bereitliegen. Oder man kann seine Gedanken zu Natur, Umwelt und Recycling auf bereitliegende Bänder schreiben und in das vorbereitete Netz einbinden.