Das Seminar Leben in Deutschland der AQA bietet ersten Einstieg und Orientierung

Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann informiert sich über vielfältiges Angebot der AQA / Menschen werden fit gemacht für das Erwerbsleben

Main-Kinzig-Kreis. – „Ich bin beeindruckt, wie gut Sie alle nach nur wenigen Monaten Sprachkurs schon die deutsche Sprache beherrschen“, erklärte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann den 22 Männern und Frauen, die im Seminarraum der AQA in Hanau seit einigen Wochen gemeinsam lernen. Es handelt sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Gruppe um so genannte „Drittstaatler“, die das Seminar „Leben in Deutschland“ besuchen. Zugangsvoraussetzung ist eine Zuweisung durch das Amt für Sicherheit, Ordnung, Migration und Integration. Die AQA bietet ihnen mit dem Seminar ein Sofortangebot, das sich an Menschen ohne positiven Bleibebescheid richtet, die aber eine positive Bleibeperspektive aus dem Asylbewerberleistungsgesetzt haben. Dieses unterstützt das Ankommen in Deutschland auf mehreren Ebenen – persönlich und gesellschaftlich.

„Das Seminar gibt den Frauen und Männern eine erste niedrigschwellige Orientierung über die deutsche Sprache und den Sozialalltag. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die normalen Lebenssituationen in diesem Land fit zu machen“, erklärt Andreas Hofmann, der sich mit AQA-Geschäftsführerin Helmtrud Abs über die vielfältigen Angebote der Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung an den jeweiligen AQA-Standorten austauschte. „Unser wichtigstes Ziel ist es, Menschen fit zu machen für das Erwerbsleben und eine zukunftssichere Beschäftigung – in enger Partnerschaft mit dem Kommunalen Center für Arbeit“, erklärte Helmtrud Abs. „Der Spracherwerb ist eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, in Deutschland beruflich Fuß fassen zu können und sich in das Leben in Deutschland einzufügen“, stellte Andreas Hofmann fest.

Die Frauen und Männer des aktuellen Sprachkurses kommen aus der Türkei, Syrien, Jamaika, Eritrea, Äthiopien, (Nord-)Mazedonien und Guinea. Sie haben in ihren Heimatländern unterschiedliche Berufsausbildungen absolviert. Ein 28-jähriger Kurde, der wegen der politischen Situation aus der Türkei geflüchtet ist, hat in seinem Herkunftsland als Deutschlehrer gearbeitet, seine ebenfalls 28-jährige Frau als Ökonomin. Sie hoffen, schnell Fuß zu fassen, um bald auf eigenen Füßen stehen zu können. Als Friseur hat ein 35-Jähriger aus Jamaika gearbeitet, eine Ausbildung als Schneider haben ein 20-Jähriger und ein 19-Jähriger aus Syrien absolviert. Als gutes Vorbild, dass sich die Mühe lohnt, dient ihnen der AQA-Dozent, der selbst Migrationshintergrund hat. Er weiß, dass ein Neustart in einem fremden Land große Herausforderungen mit sich bringt, in ganz vielfältiger Weise. Aber dass man es schaffen kann, mit ein wenig Unterstützung und viel guten Willen. So ist es ihm eine große Freude, nun selbst dabei zu helfen, dass Menschen, die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen mussten, bei einem Neuanfang zu begleiten und zu sehen, welch große Fortschritte schon nach wenigen Wochen zu sehen sind. Und zu hören, denn die Gruppe stellte sich in kurzen Selbstporträts dem Ersten Kreisbeigeordneten vor – die einen schon etwas sicherer in der Sprache, die anderen noch ein wenig unsicher bei der richtigen Verwendung von Artikeln. Sie alle sind engagiert bei der Sache.

Im Seminar geht es um grundsätzliche Informationen. Neben der Sprache stehen auch Sozialsystem und politisches System auf der Agenda und es werden gesellschaftliche und kulturelle Gepflogenheiten besprochen. Beleuchtet werden die Menschenrechtslage in Deutschland und in den Herkunftsländern. Auch der Bereich Anerkennung von Bildungsabschlüssen ist wichtig, denn die Gruppe im Alter zwischen 19 und 52 Jahren hat vielfach bereits eine Ausbildung im Herkunftsland durchlaufen.

Der Unterrichtsstoff ist ebenso umfangreich wie abwechslungsreich. All das wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gute Basis verschaffen, um sich in Deutschland zurechtzufinden und selbstständig leben zu können. Denn das ist das Ziel jedes Einzelnen: Eine eigene Wohnung, eine Arbeitsstelle, ein eigenes Leben, frei von Angst und Verfolgung.

Erster Kreisbeigeordneter Hofmann zeigte sich von dem großen Engagement des AQA-Teams beeindruckt. „Ich sehe hier einmal mehr, wie wichtig es ist, den direkten Zugang zu den Menschen zu nutzen und Förderung individuell so anzubieten, wie es die betreffende Person benötigt. Die AQA macht Menschen fit für das Erwerbsleben – und setzt dort an, wo Unterstützung benötigt wird. Für diese Frauen und Männer, die das Seminar Leben in Deutschland besuchen, ist der wichtigste Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, der Spracherwerb und die Orientierung. Das ist die Basis, von der aus sie starten können und ich bin sicher, dass Sie ihren Weg gehen werden“, erklärte Andreas Hofmann.